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"Nachhaltigkeit ist für uns kein Lippenbekenntnis, sondern ein selbstverständliches Engagement"

Zum ersten Mal hat Hapag-Lloyd einen Nachhaltigkeitsbericht herausgegeben. Was darin steht, und warum es für das Sustainability Management wichtig war, das Engagement von Hapag-Lloyd in einem eigenen Bericht zusammenzufassen, erklärt Jörg Erdmann, Senior Director Sustainability Management im Interview.

Was sollte jeder über den Bericht wissen?

Mit dem Nachhaltigkeitsbericht haben wir erstmals ein Klimaziel für uns als Unternehmen veröffentlicht – bis 2020 will Hapag-Lloyd den CO2-Ausstoß pro TEU-Kilometer um 20 Prozent reduzieren. Dieser Wert steht im Vergleich zu den Emissionen des Jahres 2016. Schon in der Vergangenheit haben wir unsere CO2-Emissionen deutlich senken können. So wurde der spezifische CO2-Ausstoß unserer Flotte zwischen 2007 und 2016 um 46 Prozent reduziert.

Mit dem Bericht wollten wir zudem eine Geschichte erzählen – die Geschichte zum Thema Nachhaltigkeit bei Hapag-Lloyd in all seinen Facetten. Der Bericht ist also zunächst kein Nachschlagewerk, sondern zeigt auf, was Nachhaltigkeit für Mitarbeiter, das Unternehmen, unsere Flotte und entlang der Lieferkette bedeutet. Diese Geschichte werden wir nun jedes Jahr mit einem neuen Bericht fortschreiben und somit eine Entwicklung aufzeigen.

Mitte April hat die Internationale Schifffahrts-Organisation (IMO) das Ziel gesetzt, die von der Schifffahrt verursachten Emissionen bis 2050 zu halbieren – wie ist das Ziel von Hapag-Lloyd 20 Prozent der Emissionen bis 2020 zu reduzieren einzuordnen?

Wir halten die vorgelegte Strategie der IMO zur Verringerung der Treibhausgase in der Schiffahrt für hervorragend. Unser Ziel, 20 Prozent CO2-Emissionen zu reduzieren, ist sehr ehrgeizig. Wir verstehen Nachhaltigkeit nicht als Lippenbekenntnis, sondern als selbstverständliches aktives Engagement. Hapag-Lloyd ist einer der Branchenführer bei Nachhaltigkeit in der Containerschifffahrt. Immer wieder engagieren wir uns weit über die gesetzlich geforderten Maßnahmen hinaus. So gehören wir beispielsweise zu den wenigen weltweiten Reedereien, die ihre Containerschiffe umweltgerecht in eigens dafür zertifizierten Werften recyceln, auch wenn damit Mehrkosten verbunden sind.

Welche Themen behandelt der Nachhaltigkeitsbericht?

Es gibt insgesamt sieben Kapitel. Sie zeigen im Detail auf, was Hapag-Lloyd etwa durch verschiedene Angebote und Weiterbildungsmöglichkeiten seinen Mitarbeitern als Arbeitgeber bietet. Aber auch, wie vielseitig das Unternehmen nicht zuletzt durch die verschiedenen Fusionen geworden ist – mittlerweile verbinden wir 94 Nationen. Wie wir durch Schulungen Sicherheits- und Gesundheitsstandards gewährleisten, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen, und wie wir es schaffen, durch die intelligente Auswertung von Daten Routen zu optimieren und somit Treibstoff sparen.

Motto des Nachhaltigkeitsberichtes ist „Leinen los!“ – was bedeutet das für Sie?

Wir wollten ein umfassendes Bild davon geben, was Nachhaltigkeit für Hapag-Lloyd bedeutet. Die Containerschifffahrt befindet sich derzeit in einem starken Umbruch – insbesondere beim Thema neue Kraftstoffe. Wir betrachten dies für uns als Chance und initiieren Maßnahmen, über die wir unsere Position als eine der führenden globalen Linienreedereien weiter stärken. Denn: Nachhaltigkeit bedeutet auch Zukunftsfähigkeit.

Wie haben Sie die Themen für den Bericht ausgewählt, insbesondere die, die nicht verpflichtend waren?

2016 haben wir beispielsweise eine Befragung von internen und externen Interessenvertretern mit mehr als 200 Teilnehmern durchgeführt. Auf dieser Basis konnten wir relevante Themen definieren. Die Bereiche, die wir im Nachhaltigkeitsbericht behandeln, decken unsere Berichtsverpflichtung und orientieren sich darüber hinaus am Bedarf unserer internen und externen Stakeholder.

Können Sie ein Beispiel dafür geben?

Das Thema „Vermeidung von Abfall und Entsorgung“ beispielsweise wurde von unseren Stakeholdern als besonders wichtig eingestuft. Also haben wir es zusätzlich auf unsere Agenda gesetzt. Dazu haben wir dann intern mit unserem Fleet Management gesprochen. Der Grundsatz „No Garbage into the Sea“ – eine seit Langem gelebte Realität – zeigt, welche praktischen Maßnahmen wir ergreifen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu reduzieren.

Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Beispiele, die Sie alle in unserem Nachhaltigkeitsbericht finden.

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