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Vom Bergbau zur Nachhaltigkeit - ein Kundenporträt

Jeder nutzt die Produkte, doch kaum einer kennt das Unternehmen: DSM steht hinter Artikeln, die wir täglich verwenden – und das auf nachhaltige Weise

Ob Textilien für Funktionsbekleidung, Kunststoffteile für Smartphones, gesunde Inhaltsstoffe für Vitaminpräparate, Mineralien oder Omega-3 – die Produkte des Ernährungs-, Gesundheits- und Nachhaltigkeitsunternehmens Royal DSM spielen im Leben von vermutlich jedem eine kleinere oder größere Rolle. Und doch kennen die wenigsten die Artikel, da der Weltkonzern mit Hauptsitz in Heerlen, im Südosten der Niederlande, seine Produkte für Geschäftskunden herstellt. Obwohl das Produktportfolio sehr breit gefächert ist, haben alle DSM-Artikel eines gemeinsam: Sie werden nachhaltig produziert. „Wir sind ein Vorbild und führend in der Branche“, sagt Kim van Neer, Senior Category Manager bei DSM. „Das gilt nicht nur für unsere Produkte, sondern auch für die Transportkette – und, noch wichtiger, auch für gesellschaftliche Belange.“

Seit acht Jahren ist die 34-Jährige in dem wissenschaftsbasierten Unternehmen tätig. Bevor sie in den Bereich Procurement einstieg, arbeitete sie im Marketing und im Vertrieb. Als Global Category Manager ist van Neer nun für den Transport der Produkte per Flugzeug oder Schiff zuständig. Ihre Aufgabe ist es, Prozesse zu optimieren und den Transportbedürfnissen der verschiedenen Geschäftsbereiche nachzukommen – in dieser Rolle sorgt sie immer dann, wenn sich ein Produkt zwischen den Kontinenten bewegt, dafür, dass die Transportkette so gut wie möglich ist. Dazu trifft sie sich mit Dienstleistern auf der ganzen Welt, darunter auch Mitarbeiter von Hapag-Lloyd vor Ort. „Als wir beispielsweise unsere Transportkette für gesundes Fischöl von Peru in die ganze Welt etablieren wollten, war die lokale Expertise und Unterstützung, die Hapag-Lloyd uns bieten konnte, sehr hilfreich”, sagt van Neer. Die Anlage zur Herstellung von Fischöl befindet sich in der Nähe von Paita, Perus fünftgrößtem Hafen im Nordwesten des Landes. Die größte Herausforderung für DSM bestand darin, praktikable Transitzeiten zu finden. Auch genügend Leer-Container vor Ort zu haben stellte eine Herausforderung dar. „Dank der Unterstützung von Hapag-Lloyd ist es uns gelungen, unsere Routen zu optimieren und eine zuverlässige und effiziente Lieferkette zu schaffen“, fährt sie fort. „Nichts davon wäre ohne Zusammenarbeit und Partnerschaften möglich gewesen.“

Kim van Neer ist Senior Category Managerin bei DSM

Royal DSM wurde 1902 vom niederländischen Staat gegründet, um Kohlevorkommen im südlichen Limburg, der südlichsten Provinz der Niederlande, zu fördern. Im Laufe der Jahre war das Unternehmen im Chemiebereich tätig, der zu seinem Schwerpunkt wurde, nachdem die Regierung in den 60er-Jahren beschlossen hatte, alle staatlichen Kohlebergwerke zu schließen. DSM hat eine große Veränderung hinter sich und ist heute vor allem in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und nachhaltiges Leben tätig. DSM und seine verbundenen Unternehmen erzielen mit rund 23.000 Mitarbeitern weltweit einen Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Euro. Trotz des Wandels, hält DSM als Erinnerung an seine Herkunft an dem Namen fest. „Wir sind nicht mehr das Unternehmen, das wir vor 100 oder gar 10 Jahren waren“, sagt van Neer mit einem Lächeln im Gesicht. Das zeigt auch das neue Gebäude: Wer das DSM Innovation Center auf dem Brightlands Campus in Geleen betritt, sieht erst einmal viel Glas: offene, transparente und lebendige Räume, die die Zusammenarbeit fördern. „Das ist genau das, wofür DSM heute steht.“

Das DSM Innovation Center Geleen

Eine der Produktsparten von DSM besteht aus Lebensmittelzutaten. Diese Produkte werden in allen Bereichen eingesetzt, von Back-, Milch-, Fleisch- und herzhaften Lebensmitteln bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln, Getränken, Süßwaren und Säuglingsnahrung. „Die Mittelschicht wächst, vor allem in China, und damit einher geht ein Lebensstil, der gesundes Leben und Essen nachfragt“, sagt van Neer. „Gleichzeitig altert die Bevölkerung, was neue Gesundheitsprobleme mit sich bringt. Das stellt uns vor die Frage, wie wir das Leben dieser Menschen verbessern können.“ Das Ergebnis ist ein zunehmend maß­geschneidertes Produktportfolio – abgestimmt auf die Anforderungen spezifischer Märkte, Länder und Regionen, aber auch auf Altersgruppen. „Dadurch wird unser Geschäft immer vielfältiger. Für die Logistik stellt dies eine weitere Herausforderung dar“, fährt sie fort. DSM entwickelt jedoch nicht nur Produkte, die globalen Trends folgen, denn zum übergeordneten Ziel gehört es, mit seinen Produkten Unterernährung und Hunger zu bekämpfen. Um dieses Ziel zu erreichen, betreibt das Unternehmen viel Forschung und teilt sein Fachwissen und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesunde Ernährung mit anderen – etwa dem Welternährungsprogramm –, damit sie zur Verbesserung des Lebens aller genutzt werden können. „Dadurch leben wir unser Leitbild: Creating brighter lives for all“, sagt van Neer.

DSM möchte seine Expertise dafür nutzen Lebensmittel erschwinglicher zu machen

Das BICEPS-Bewertungssystem ist kein Selbstzweck. Stattdessen dient es als Ausgangspunkt, um den Dialog zwischen Verladern, Reedereien und Lösungsanbietern für mehr Nachhaltigkeit im Containerverkehr zu fördern. Dafür organisiert das BICEPS-Netzwerk mehrmals im Jahr Innovationsworkshops, um Wissen und Erfahrung auszutauschen und um nachhaltige Lösungen zu finden. Auch das Nachhaltigkeitsteam von Hapag-Lloyd nimmt an diesen Sitzungen teil. „Unser Ziel ist es, mit diesem gemeinsamen Ansatz Impulse zu setzen, Verbesserungen anzustoßen und die Zusammenarbeit bei Nachhaltigkeitsinitiativen im Schifffahrtssektor zu stärken“, sagt van Neer. Natürlich sind auch andere Faktoren – wie Laufzeiten, Leistung und Kosten – Teil des Entscheidungsprozesses. „Aber durch das BICEPS-Bewertungssystem als ein Teil unserer Vorgaben erhält Nachhaltigkeit die Plattform, die sie verdient.“The BICEPS rating system is not a goal in itself. Instead, it serves as a starting point for fostering dialogue among shippers, carriers and solution providers about improving the sustainability of container shipments. As part of this, the BICEPS network organises innovation workshops multiple times a year to share knowledge and expertise so as to challenge the current system and identify sustainable solutions. Hapag-Lloyd’s Sustainability team also attends these meetings. “Our goal is to create momentum for improvements and to boost collaboration on sustainability initiatives in the shipping sector using this joint approach,” van Neer says. Of course, other factors – such as transit times, performance and cost – are still part of the decision-making process. “But by utilising the BICEPS rating system in our allocation, sustainability also gets the platform it deserves.”

Die Ehefrau von Feike Sijbesma, CEO von DSM, war Taufpatin des 15,000 TEU Containerschiffs “Al Jmeliyah” im September in Rotterdam (rechts)

Mit Blick auf die Zukunft sagt van Neer, dass die Digitalisierung eine große Rolle spielen wird und zu noch mehr Transparenz entlang der gesamten Transportkette führen wird. „Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es physische Veränderungen gibt, wie flexible Containergrößen oder Drohnen für kleinere Sendungen“, sagt sie. „Wie bei jeder Veränderung, mögen diese Ideen jetzt noch in weiter Zukunft sein. Doch ich bin davon überzeugt, dass wir in zehn Jahren, wenn wir zurückblicken, erstaunt sein werden, welchen Wandel unsere Branche durchlaufen hat. Und ich bin auch überzeugt davon, dass DSM dafür bereit ist.“ Looking ahead, van Neer says that digitalisation is going to be the main game changer, and that it will lead to much more transparency along the entire transport chain. “But I can also picture there being physical changes, such as flexible container sizes or drones for smaller shipments,” she says. “As with any change, they now might seem far off. But I’m convinced that when we look back ten years from now, we’ll be astonished by the changes our industry has gone through. And I’m also convinced that DSM is ready for that.

Gegründet 1902
45.000 TEU werden jedes Jahr weltweit verschifft: rund jeder fünfte Container davon mit Hapag-Lloyd 6 Prozent Kühlcontainer, Tendenz steigend

Hilfe bei der Reinigung der Ozeane
Im vergangenen Jahr hat sich DSM mit „The Ocean Cleanup“ zusammengeschlossen, dessen ehrgeizige Mission es ist, fortschrittliche Technologien zu entwickeln, um die Weltmeere von Kunststoff zu befreien. The Ocean Cleanup wurde 2013 von Boyan Slat gegründet und ist eine gemeinnützige Organisation mit fast 65 Ingenieuren und Forschern, die eine Flotte von extrem langen, V-förmigen schwimmenden Barrieresystemen entwerfen, die wie künstliche Küstenlinien wirken. Indem diese senkrecht zur vorherrschenden Strömung platziert werden, sammelt sich Plastikmüll in den von den Barrieren hängenden Netzen. So kann er leicht gesammelt und anschließend entsorgt werden. DSM unterstützte das Projekt durch eine selbst entwickelte Faser namens Dyneema für den Einsatz im schwimmenden Barrieresystem. Dyneema ist 15-mal stärker als Stahl und eignet sich hervorragend für den Einsatz in rauen Meeresumgebungen. 

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