Hapag-Lloyd hat gerade seinen Caribbean Express Service (CES) eingeführt, der Zentralamerika mit Häfen in Nordeuropa verbindet. Es ist der erste Service, der speziell auf die Bedürfnisse von Reefer-Kunden zugeschnitten wurde. Sergio Cuahutle, Senior Sales Manager Execution bei Hapag-Lloyd (America) LLC, erklärt, an welche Kunden er sich richtet und welche Vorteile die Verschiffung von Früchten in Kühlcontainern hat.
An welche Kunden richtet sich Hapag-Lloyd mit diesem Service?
Costa Rica ist der weltweit führende Ananasproduzent. Zusammen mit Kolumbien zählt das Land zu den fünf größten Bananenexporteuren weltweit. Das sind die Exporteure, die wir im Visier haben. Mit Blick auf das Frachtziel, ist Rotterdam der wichtigste Importhafen für Ware, die nach Europa geht. So erschien es uns nur logisch, einen neuen Service zu entwickeln, der sich auf Reefer-Ware - hauptsächlich frische Bananen und Ananas - von Kolumbien und Costa Rica bis Nordeuropa konzentriert.
Vor diesem Hintergrund war unser Hauptziel diejenigen zu erreichen, die einen oder beide dieser Rohstoffe in diesem Dienst exportieren. Darüber hinaus zielen wir aber auch auf Exporteure von Gemüse, gefrorenem Obst und Säften sowie von Melonen und Wassermelonen während der Erntezeit ab.
Was sind die besonderen Bedürfnisse dieser Kunden und wie erfüllt Hapag-Lloyd diese Bedürfnisse?
In der Regel wollen Exporteure von frischen Waren immer einen sehr zuverlässigen Wochendienst mit möglichst kurzen Transitzeiten. Darüber hinaus ist es erforderlich, dass der Service das ganze Jahr über regelmäßig angeboten wird und genügend Platz und Ausrüstung das ganze Jahr über vorhanden ist.
Vor diesem Hintergrund bietet Hapag-Lloyd Dienste mit weniger Hafenanläufen an, um zuverlässige Fahrpläne und kurze Transitzeiten zu gewährleiste – und das zu den wichtigsten europäischen Zielhäfen für frische Fracht, nämlich Rotterdam und London Gateway. Darüber hinaus sind unsere Transitzeiten im Vergleich zu den besten Reefer-Diensten im Markt sehr wettbewerbsfähig. So bieten wir beispielsweise eine Transitzeit zwischen Puerto Limon und London Gateway von 12 Tagen und zwischen Puerto Limon und Rotterdam von 13 Tagen.
Welche Vorteile hat es, Obst in Kühlcontainern statt auf herkömmlichen Kühlschiffen zu transportieren? Gibt es einen allgemeinen Trend zum Einsatz von Containern und wie beteiligt sich Hapag-Lloyd an diesem Geschäft?
Der Einsatz von Kühlcontainern hat viele Vorteile. Erstens bieten sie die Flexibilität, Mengen ab einem 20'-Kühlcontainer zu transportieren. Zweitens kann Ladung näher zu den Erntegebieten oder direkt vom Kühllager aus aufgenommen werden und wird dann kühl gehalten bis zur Auslieferung an ihrem Bestimmungsort. Dadurch wird die Integrität der Kühlkette gewährleistet. Drittens kann die Ladung direkt vom Schiff aus an das Lager des Kunden geliefert werden. Und viertens können Kunden neue Märkte erschließen, die auf dem Netzwerk der Kühlcontainer basieren.
Und es gibt noch andere Faktoren. So zeigt der Markt beispielsweise einen negativen Trend bei konventionellen Break-Bulk-Diensten, da die Tonnage in diesem Segment in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist. Einige globale Fruchthändler haben sich für Speditionsdienste entschieden, die spezielle Schiffssysteme anstelle ihrer eigenen Tonnage verwenden. Das ist ein guter Trend für uns - und wir unterstützen diese Entwicklung gerne mit unseren maßgeschneiderten Dienstleistungen.