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Millimeterarbeit: 15.000 TEU Schiff „Sajir“ wird mit LNG-Tank ausgestattet

Mehr als ein halbes Jahr haben Ingenieure, Techniker und Schweißer, am Membrantank in der HuaRun DaDong-Werft bei Shanghai gebaut. Dort liegt seit Anfang des Monats die „Sajir“, um auf den Einsatz des Tanks vorbereitet zu werden. Mit Hilfe eines Schwimmkrans wurde dieser nun in den Bauch des Schiffes gehievt – einer der wichtigsten Meilensteine im Umbauprozess der „Sajir“ zum LNG-Schiff.

Die Sonne schien und es war windstill – vor allem letzteres war die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen des Tankeinsatzes in Shanghai. Denn der Schwimmkran musste den 1.300 Tonnen schweren Tank zuzüglich des Gewichts der Trägervorrichtung in die Luft heben, über den Einsatzort im Schiff positionieren, um ihn dann sachte herunterzulassen. Zum Anheben des Tanks wurden Spezialtraversen – spezielle Träger – verwendet, die über 32 Drahtseile mit dem Kranhaken und dem Tank verbunden waren. Wind hätte hier zu Verschiebungen führen können, der Tank hätte sich womöglich verhakt und wäre deformiert worden.
 

„Es war wirklich Millimeterarbeit“, sagt Lutz-Michael Dyck, Senior Director Strategic Asset Projects von Hapag-Lloyd. „Auch die Tide war entscheidend, um sicherzugehen, dass das Schiff in einer stabilen Lage ist. Wir hatten zum Zeitpunkt der Aktion einen geringen Tidenhub und eine niedrige Strömungsgeschwindigkeit im Fluss. Wir waren also neben der präzisen Vorbereitung dieses Tankeinbaus vor allem von externen Faktoren abhängig.“

Zuvor wurden im Laderaum 9, der für den Tankeinsatz vorgesehen war, die Containerführungsschienen und weitere Einbauten entfernt, um Platz zu schaffen. Außerdem wurde die Laderaumbodenstruktur verstärkt, um das Tankgewicht inklusive LNG später halten zu können. Der Tank füllt über die Breite und Länge gemessen fast die komplette 40-Fuß-Bay aus.

Im nächsten Schritt wird die Tragestruktur des Tanks mit der Schiffsstruktur verschweißt, damit er perfekten Halt hat. Dies geschieht in mehreren Schritten nach vorab berechneten Abläufen, damit nicht zu viel Wärme in die Struktur des Tanks gebracht wird, da dies Deformationen mich sich bringen könnte.
 

„Wir hoffen mit diesem einzigartigen Pilotprojekt für die Zukunft zu lernen und Wegbereiter für die Umrüstung von Großschiffen auf diesen vielversprechenden alternativen Treibstoff zu sein. Unser langfristiges Ziel bleibt jedoch ein CO2 neutraler Schiffsbetrieb mit synthetischem Gas (SNG)“, sagt Richard von Berlepsch, Managing Director Fleet der Hapag-Lloyd AG. Der Umbau kostet rund 35 Millionen US Dollar und ist ein zentraler Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie von Hapag-Lloyd. Der Einsatz von LNG hat das Potenzial CO2 Emissionen um 15 bis 30 Prozent sowie Schwefeldioxid- und Feinstaubemissionen um mehr als 90 Prozent zu senken.
 

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