Die Philippinen sind ein Inselstaat in Südostasien, der aus rund 7.641 Inseln besteht. Mit rund 110 Millionen Einwohnern sind sie das 8. bevölkerungsreichste Land Asiens und das 13. bevölkerungsreichste Land der Welt. Da Hapag-Lloyd kein eigenes Büro auf den Philippinen hat, wird das Unternehmen durch "Ben Line Agencies" mit Sitz in der Metropolregion Manila vertreten. Wir haben mit Bobby Chua, Präsident von Ben Line Agencies in den Philippinen, gesprochen.
Bobby, erzählen Sie uns ein wenig über Ben Line...
Wir verfügen über ein Netz von Büros in Asien mit sehr breit gefächerten Tätigkeitsfeldern, die von der Vertretung von Linienreedereien, ISO-Tanks und Chemielogistik, Schiffsagenturdiensten, Offshore-Unterstützung, Ölfelddiensten und Projektlogistik bis hin zur allgemeinen Spedition mit Zollabfertigung reichen.
Wie würden Sie die Partnerschaft mit Hapag-Lloyd beschreiben?
Wir haben im September 2018 begonnen Hapag-Lloyd zu vertreten und wir sind sehr beeindruckt von den Systemen und Prozessen des Unternehmens. Das Training, das Hapag-Lloyd unseren Mitarbeitern angeboten hat, war außergewöhnlich und das Personal der Region Südostasien ist äußerst hilfreich und unterstützend.
Worin zeichnet sich Hapag-Lloyd aus?
Hapag-Lloyd hat bei seinen Kunden einen sehr guten Ruf. Die Kunden spüren die menschliche Note des Unternehmens und die Leidenschaft der Mitarbeiter. Wenn Probleme auftauchen, findet man immer einen Ansprechpartner. Darüber hinaus verfügt Hapag-Lloyd über eine gute Marktabdeckung und Serviceflexibilität, durch die wir in der Lage sind, alle wichtigen Häfen auf den Philippinen mit verschiedenen Feederdiensten zu bedienen.
Erzählen Sie uns ein wenig über den Markt.
Hapag Lloyd exportiert jährlich etwa 16.000 TEU von den Philippinen. Der Großteil davon sind Lebensmittel und Getränke, einschließlich frischer Früchte und gefrorenem Thunfisch. Weitere wichtige Waren sind Plastik, Gummi, Maschinen, Elektronik, Textilien und Chemikalien. Die wichtigsten Exportmärkte sind Nordeuropa, Asien, der Nahe Osten und Nordamerika. Bei den Importen sind Nahrungsmittel und Getränke, Chemikalien, Papier- und Forstprodukte und Maschinen die wichtigsten Rohstoffe. Die Importe kommen hauptsächlich aus Europa, Nordamerika und Asien.
Wie hat sich COVID-19 auf das Containergeschäft ausgewirkt?
COVID-19 hatte einen deutlich negativen Einfluss auf das Export- und Importvolumen mit einem Rückgang von etwa 30%. Ab Mitte März befand sich das Land in einem Lockdown und alles musste für etwa drei Monate stillgelegt werden. Die Philippinen galten als ein Hotspot für COVID-19, wobei die meisten Fälle eine Zeit lang in der südostasiatischen Region auftraten. Als die Regierung die Quarantänebestimmungen lockerte, nahm das Volumen allmählich wieder zu und liegt jetzt nur noch um eine kleine einstellige Zahl niedriger.
Bobby Chua, Präsident von Ben Line Agencies Philippines
Die Philippinen spielen eine entscheidende Rolle, da sie das Heimatland vieler Seeleute sind. Wie haben sie die Pandemie bisher bewältigt?
Viele philippinische Seeleute konnten ihre Schiffe nicht verlassen, da fast alle anderen Länder mit Besatzungswechseln sehr restriktiv waren. Glücklicherweise hat die nationale Regierung der Philippinen schon früh beschlossen, ein "Green Lane Protocol" zu schaffen, so dass die Schiffe nach Manila ausweichen können, damit Seeleute aller Nationalitäten hier von Bord gehen können. Auch Hapag-Lloyd nahm diese Öffnung in Anspruch und ging zweimal hierher, um Besatzungswechsel durchzuführen.
Wie kommt es, dass die Philippinen als eine Nation von Seeleuten angesehen werden?
Als eine Inselnation ist die Seefahrt den Filipinos angeboren. Das geht etwa 50 bis 60 Jahre zurück, als unsere Nation begann nach Übersee zu blicken. Die damaligen philippinischen Seeleute gründeten eine Gewerkschaft, die sowohl philippinische Seeleute als auch ausländische Arbeitgeber ermutigte, die Seefahrt auszuprobieren. Die natürliche Widerstandsfähigkeit unseres Volkes, sich aus schwierigen Situationen wie der Besetzung durch andere Länder, Naturkatastrophen und den wachsenden Schwierigkeiten eines Entwicklungslandes zu befreien, war vielleicht die perfekte Voraussetzung für die Schaffung eines idealen Seefahrers.Man darf nicht vergessen, dass wir sehr gut Englisch sprechen und unser Bildungssystem vergleichsweise gut ist. Die Regierung richtete mehrere Seefahrtschulen ein, so dass sich viele junge Männer für eine Karriere in der maritimen Industrie entschieden. Wenn Sie in der Lage sind, Offizier auf einem großen Schiff zu werden, werden Sie auf den Philippinen sicherlich zu den Bestverdienern gehören.
Seit wann sind Sie in dieser Branche tätig?
Ich habe vor über 30 Jahren in einer lokalen Agentur angefangen. Ich habe die Schifffahrt immer geliebt - also liebe ich, was ich tue.