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Shanghai im Lockdown – Interview mit Lay Kwan und Rajiv Ghose

Das Leben in der 26-Millionen-Metropole Shanghai steht seit dem Corona-Lockdown Ende März still. Ein Ende der Beschränkungen ist nicht in Sicht. Wir haben Lay Kwan, Senior Director RAS Operations, und Rajiv Ghose, Senior Director Network Operation, gefragt, wie die Arbeit für Hapag-Lloyd und unsere Mitarbeiter:innen vor Ort läuft.

Rajiv, wie ist die aktuelle Situation?

Rajiv: Die Stadt Shanghai ist seit mehr als vier Wochen im Lockdown. Das Wichtigste ist, dass die chinesische Regierung und der Port of Shanghai (SIPG) ihr Bestes tun, um die Auswirkungen auf die chinesischen Häfen so gering wie möglich zu halten. In allen Häfen, auch in Shanghai, läuft der Betrieb normal und die Wartezeiten sind moderat. Aber der Lockdown außerhalb der Terminals wirkt sich natürlich auch auf den Hafen aus.

Was sind die Hauptprobleme?

Rajiv: Die Kunden haben Schwierigkeiten, ihre Ladung im Hafen abzuholen. Das bedeutet, dass zu wenige LKW in den Hafen kommen, um Container abzuholen oder auszuliefern, und Mitarbeiter:innen unserer Kunden konkret vom Lockdown betroffen sind. Besonders beim Kühl- und Gefahrgutverkehr haben wir das Problem, dass die Ladung nicht abgeholt wird und diese die Abstellflächen im Terminal blockieren. Normalerweise holt der Trucker die verderbliche Ware spätestens nach zwei bis drei Tagen ab. Momentan stehen Kühlcontainer mehr als sechs Tage im Terminal. Wir brauchen aber die Stromanschlüsse im Hafen für neu ankommende Reeferverkehre.

Lay Kwan, was tun wir, um die Situation zu verbessern?

Lay Kwan: Unsere Kolleg:innen in China stehen in engem Austausch mit den Kunden, um mögliche Hafenwechsel auszuloten. Außerdem arbeiten wir eng mit den Terminals zusammen, um die Entladung von Kühlcontainern und DG-Ladung individuell anzupassen. In den letzten Wochen hat die Shanghai Port Group zusätzliche Anschlüsse für Kühltransporte außerhalb des Terminals gesichert. Bisher wurde noch kein Reefercontainer abgewiesen. Obwohl es immer noch Unsicherheiten gibt und einigen Kühl-/Gefahrgütern die Entladung verweigert werden könnte, sind wir zuversichtlich, dass die Shanghai Port Group zusammen mit den chinesischen Behörden die Spediteure weiterhin unterstützen und wir alle zusammen diese Herausforderungen meistern. Wir dürfen nicht vergessen, dass es in den letzten zwei Jahren Zeiten gab, in denen Städte und Häfen auf der ganzen Welt abgeriegelt waren. Selbst da ging unser Betrieb weiter.

Wie geht es den Hapag-Lloyd Mitarbeitern vor Ort?

Lay Kwan: Unsere Kolleg:innen in Schanghai arbeiten von zu Hause aus, um sicherzustellen, dass wir unsere Arbeit auch während des Lockdowns fortsetzen können. Die Situation ist schwierig – aber die Kollegen leisten hervorragende Arbeit, während sie gleichzeitig versuchen, unter diesen besonderen Bedingungen ihren täglichen Bedarf, einschließlich Lebensmittel, zu sichern. Dem Team gebührt große Anerkennung und wir danken ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre bewundernswerte Ausdauer.