Kapitän zu sein, bedeutet für mich...
Fischer: ...endlich dort angekommen sein, was ich mir schon als junger Mensch vorgestellt habe. Ich bin auch ein bisschen stolz auf meine Leistung.
Obrzut Wojciech: … das Erreichen meiner Träume. Ich habe so lange gelernt und fast 20 Jahre gearbeitet, um endlich in dieser Position zu sein. Ein Kapitän ist ein Kapitän.
Hubert Janicki: … eine große Verantwortung und der nächste Schritt in meinem Leben. Ich würde nie sagen, dass es mein letzter ist. Aber als ich vor 20 Jahren anfing, habe ich mich darauf vorbereitet, Kapitän zu werden, und das bin ich jetzt. Es ist spannend und gibt mir die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln.
Was ist Ihr Liblingsplatz an Bord?
Fischer: Die Brücke ist immer noch mein Lieblingsplatz. Vor allen Dingen dann, wenn ich nicht im Dienst bin. Man holt sich einen Kaffee, setzt sich dazu, schaut auf’s Wasser und freut sich seines Lebens.
Wojciech: Die Brücke ist mein liebster Ort. Es ist ruhig, ich bin allein und kann meine Arbeit machen.
Janicki: Ich mag die Forward-Station draußen, weil es dort sehr ruhig und still ist. Und natürlich mag ich auch die Brücke. Von hier aus kann man alles überblicken, alles läuft hier zusammen.
Hapag-Lloyd hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu fahren. Welche Aufgabe haben Sie als Kapitän auf diesem Weg?
Fischer: Meine Aufgabe ist es, so wenig Brennstoff wie möglich zu verbrauchen und unserem technischen Department an Land Feedback zu geben. Alles, was wir selber sehen und verbessern können, auch jeder kleine Beitrag, hilft.
Wojciech: Es liegt in meiner Verantwortung, den richtigen Weg zur finden, um möglichst wenig Kraftstoff während der Fahrt zu verbrauchen. Was ist der "richtige Weg"? Es geht darum, in jedem Moment unter Berücksichtigung der aktuellen Strömungs- und Wetterbedingungen den wirtschaftlichsten und effizientesten Weg zum nächsten Hafen zu wählen.
Janicki: Das ist schwierig, denn wir haben manchmal entgegengesetzte Ziele zu verfolgen. Das eine ist, die Ladung pünktlich abzuliefern, das andere ist, mit dem richtigen Zeitplan den Verbrauch zu senken. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Chefingenieur ist dafür wichtig. Manchmal hilft es schon, Geräte abzuschalten, die im Moment nicht gebraucht werden.
Was sollte ein Kapitän immer dabei haben?
Fischer: Humor und Gelassenheit.
Wojciech: Viel Glück - das ist immer wichtig - und eine gute Grundstimmung.
Janicki: Ein positiver Ansatz ist wichtig. Wenn man aufgeschlossen ist, dann lassen sich Probleme leichter lösen. Aber nicht nur das, man kommt einfach besser mit den Menschen in Kontakt.