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Vom Fischerboot zur "Berlin Express" - Wachoffizier Romil Lomoljo

Romil Lomoljo ist Crewmitglied auf der Jungfernfahrt der "Berlin Express". Für den Wachoffizier ist es ein großes Privileg, das 400 m lange Mega-Containerschiff gemeinsam mit seinen Kollegen an Bord in Fahrt zu bringen. Seine Begeisterung für die Schifffahrt begann auf dem Fischerboot seines Vaters.

Von unserem Haus aus kann man den Ozean sehen. Wir leben auf der Insel Palawan auf den Philippinen. Mein Großvater und mein Vater sind Fischer gewesen. Sie hatten ihr eigenes Boot. Es war 6 Meter lang. An den Wochenenden in meiner Kindheit bin ich mit meinem Vater rausgefahren. Meine Brüder und Schwestern interessierten sich nicht für das Meer. Nur ich. Also wurde ich Seemann und arbeite seit 2014 auf Schiffen von Hapag-Lloyd. Ich bin jetzt Navigationsoffizier, der sogenannte Officer of the Watch. Jeden Tag auf See mache ich meine Brückenwache auf der "Berlin Express" von 12 bis 4 Uhr, Tag und Nacht.

Jedes Mal, wenn ich auf ein neues Schiff gehe, fragt mich mein Großvater: "Wie groß wird es sein?". Er war erstaunt, als er hörte, dass ich auf einem Containerschiff fahren werde, das 333 Meter lang war. Dann hörte er, dass ich ein Schiff von 366 Metern Länge steuern werde. Sie können sich vorstellen, wie tief beeindruckt er war, als ich ihm das sagte: "Ich werde Teil der Crew sein, die das neue Schiff von Hapag-Lloyd, die 'Berlin Express', in Dienst stellt. Sie wird 399 Meter lang sein." Für sie ist das schwer vorstellbar. Ich zeige ihnen Bilder und Videos. Mein Vater würde mich sehr gerne einmal auf dem Schiff besuchen kommen. Es interessiert ihn, wie groß die Brücke ist und wie groß die Schiffsschraube ist, denn er ist nur sein kleines Fischerboot gewohnt.

Ich habe viel von meinem Vater und meinem Großvater gelernt. Sie haben mir beigebracht, die Wolken zu lesen, die Wellen zu deuten und die Sterne zu verstehen. Denn das gilt für kleine Boote genauso wie für Containerschiffe. Gleichzeitig sind sie begierig darauf zu verstehen, wie das Navigieren und Steuern möglich ist, wenn man so weit vom Ufer entfernt ist. Ich versuche ihnen zu erklären, dass die Technologie immer weiter fortschreitet und die Seeleute dabei unterstützt, den Weg zum nächsten Hafen zu finden und dabei schlechtes Wetter und andere Hindernisse zu vermeiden.

Für Romil sind neue Schiffe spannend, weil sie neue Ausrüstung und Technik bieten. "Hier auf der Berlin Express haben wir auf der Brücke einen neuen digitalen Routenplanungsmonitor - den ersten in der Flotte. Das macht meine Arbeit, die Routenplanung, viel einfacher", erklärt er. Als Navigationsoffizier ist Romil auch für das Festmachen des Schiffes verantwortlich.

Ein großer Schritt nach vorn ist für ihn auch das neue Kraftstoffsystem: "Die `Berlin Express' ist das erste von 12 neuen Dual-Fuel-Schiffen, die aktuell mit LNG fahren können, aber später auch mit nicht-fossilen Brennstoffen. Ich bin sehr froh, dass Hapag-Lloyd es mit der Reduzierung von Kohlenstoff- und Schwefelemissionen ernst meint. Ich denke, das ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Verantwortung."

Als er seinem Vater und Großvater erzählte, dass er auf einem Schiff mit Dual-Fuel-Antrieb fahren wird, fragten sie: "Aber wie kann es mit zwei Kraftstoffen gleichzeitig betrieben werden"? Er konnte sie davon überzeugen, dass das möglich ist. Obwohl er anfangs auch einige Einwände hatte, weil er dachte, dass Erdgas gefährlicher ist als herkömmlicher Kraftstoff. Die LNG-Schulung für alle Besatzungsmitglieder war für ihn sehr hilfreich, um den neuen Antrieb besser zu verstehen. Er erfuhr mehr über die Verfahren und Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit diesem neuen Kraftstoff. Das hat ihn überzeugt.

Er wird bei der Taufe im Oktober in Hamburg an Bord der "Berlin Express" sein. Im Februar fliegt er dann nach Hause nach Palawan und nimmt viele Videos und Geschichten von der Jungfernfahrt mit zu seiner Familie.

Über
Romil Lomoljo, ist 30 Jahre alt und arbeitet seit fast 10 Jahren auf Hapag-Lloyd-Schiffen. Er kommt von der schönen philippinischen Insel Palawan. Zurzeit verrichtet er seinen Dienst als Wachoffizier auf der "Berlin Express". Im Jahr 2014 wurde er ausgewählt, seine Ausbildung bei Hapag-Lloyd als Kadett auf der "Chicago Express" zu absolvieren. Sein letztes Schiff war die "Essen Express". In seiner Freizeit ist er wieder mit Freunden auf dem Meer unterwegs - dann beim Surfen.