Küstenfahrt

As the apprenticeship program is only available in Germany, fluency of German is required. Hence, the following information is written in German.

Unsere Auszubildenden an Land kümmern sich täglich um die Abläufe rund um das Schiff, die Ladung und vieles mehr. Natürlich wecken diese Tätigkeiten auch Neugierde. Wie sieht der Alltag der Besatzung auf einem riesigen Containerschiff aus? Welche Abläufe müssen an Bord im Rahmen der Transportkette eines Containers erfolgen?
Mit einer Küstenfahrt können sicher einige dieser Fragen beantwortet werden und Sie lernen so die andere Seite Ihres Berufes kennen. Wir bieten unseren Auszubildenden die Möglichkeit, eine Küstenfahrt zu erleben und etwa zwei Tage an Bord eines Containerschiffs zu verbringen.

Eindrücke einer Küstenfahrt im Video:

 

Wie läuft eine Küstenfahrt ab?
Diese Antwort gibt Ihnen ein Erfahrungsbericht über eine Küstenfahrt an Bord der Antwerpen Express.

Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung / Felix Schurig / Auszubildender

Küstenfahrt auf der Valparaiso Express

Im Rahmen meiner Ausbildung bot sich mir die Möglichkeit, an einer Küstenfahrt auf der Valparaiso Express teilzunehmen, um die Abläufe an Bord und im Hafen unmittelbar kennenzulernen.

Zusammen mit meiner Münchner Azubi-Kollegin Linda Wothge konnte ich alle Fragen und Formalitäten bezüglich der Küstenfahrt und des Ablaufes klären. Am 28.02.2018 war es dann endlich soweit.

Gegen Mittag machten wir uns in Hamburg auf den Weg zum CTA (Containerterminal Altenwerder). Dort stand schon ein Shuttlebus bereit, um uns zum Schiff zu bringen.

Zu erst fuhren wir an einigen kleineren Schiffen vorbei. Diese kamen uns auch schon groß vor. Doch als wir bei der Valparaiso Express ankamen und die hohen Bordwände vor uns aufragen sahen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Schiff war so gigantisch in seinen Ausmaßen und das war nur der Anfang.

Wir bekamen unmittelbar den kompletten Wechsel der Crew mit, als wir die Aufbauten betraten. Nachdem wir unsere komfortablen Kabinen bezogen hatten, durften wir mit einem Offiziermitgehen, der gerade die Reinigung des Laderaums überwachen und koordinieren sollte. Mehrere Kilogramm Linsen waren aus einem Container ausgelaufen und mussten entfernt werden. Wir waren erstaunt von der unglaublichen Größe undTiefe des Laderaums. Wenig später führte uns der Offizier durch den Gang im Rumpf, der sich über die gesamte Länge des Schiffes zieht.

Der „Second Engineer“ zeigte uns im Maschinenraum, wie der Schiffsmotor gestartet wird. Es war unglaublich laut und sehr eindrucksvoll, als die Hauptmaschine anfing zu arbeiten.  

Zurück auf der Brücke, schwebte nur wenige Meter über uns die Köhlbrandbrücke vorbei. Da es schon fast 24 Uhr war, gingen wir ins Bett, nachdem wir das große Airbus-Werk in Finkenwerder passiert hatten.

Am nächsten Morgen gab es ein leckeres Frühstück. Ohnehin waren alle Mahlzeiten auf dem Schiff hervorragend zubereitet. Wir unterhielten uns mit zwei  Azubis, die ihren Einsatz auf dem Schiff hatten. Sie berichteten von ihren Tätigkeiten und wir stellten viele Fragen.

Nach dem Frühstück gingen wir auf die Brücke. Der Offizier deutete auf ein Schiff am Horizont und meinte, dass wir ein Manöver fahren müssen, um dem Schiff auszuweichen. Denn auch auf See gilt rechts vor links. Das Manöver durften Linda und ich abwechselnd unter Anweisung des Offiziers durchführen. Ein unglaubliches Gefühl, ein Schiffdieser Größe steuern zu dürfen. Gegen Nachmittag machten wir noch eine kleine Rettungsübung mit, die standardmäßig durchgeführt werden musste, da mehr als 25% der Besatzung in Hamburg gewechselt hatte. Da wir uns weitgehend frei bewegen konnten, hatten wir die Möglichkeit, einmal um das ganze Schiff zu laufen und bekamen so die ganze Dimension des Schiffes mit.

Am nächsten Morgen war es dann an der Zeit, Antwerpen anzulaufen. Der Lotse aus Antwerpen betrat das Schiff schon gegen 3 Uhr morgens. Linda und ich gingen gegen 7 Uhr auf die Brücke, um das Einlaufen in den Hafen von Antwerpen nicht zu verpassen. Mehrere große Schiffe passierten uns. Wir spekulierten, welchen Liegeplatz wir wohl einnehmen würden. Letztendlich war es der kleinste, mit dem wir nicht gerechnet haben. Eine großeRolle haben hierbei die Schlepper gespielt. Diese haben ein so großes Schiff, wie die Valparaiso Express in einen kleinen Liegeplatz bugsiert können, was eine große Leistung der kleinen Schlepper ist. Sie sind regelrecht höchst präzise Kraftprotze.

Wir haben uns für die exzellente Betreuung, Freundlichkeit  und Großzügigkeit an Bord bedankt und nehmen viele schöne Erinnerungen mit. Es war sehr interessant, die Abläufe an Bord und auf See kennenzulernen und ich würdejederzeit wieder eine Fahrt auf einem Containerschiff antreten, wenn ich dafür die Gelegenheit bekommen würde.

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