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Die Zukunft der Logistikbranche in Ostafrika

Die Schwellenmärkte in Ostafrika bieten Unternehmen schier endlose Chancen, da Technologie, Landwirtschaft und natürliche Ressourcen das Wirtschaftswachstum ankurbeln in einem der Emerging Markets, die in der neuen Phase der Globalisierung eine Schlüsselstellung einnehmen werden. Nach Aussage der Weltbank werden sich in Afrika in diesem Jahr sechs der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit befinden.

Dieses Potenzial bedeutet jedoch nicht, dass das Geschäft den Shippern und Herstellern dort auf dem Silbertablett präsentiert wird.

Für jede Chance müssen Hindernisse überwunden werden, um eine genau abgestimmte Lieferkette umsetzen zu können.

Afrika kann ein herausfordernder Markt sein. Die schiere Größe und Komplexität der Region machen die ersten Schritte schwierig. Um sich die Größenordnung vor Augen zu führen, muss man sich nur vorstellen, dass die Vereinigten Staaten (einschließlich Alaska), China, Indien und ganz Europa problemlos auf dem afrikanischen Kontinent Platz finden würden.

Stellen Sie sich nun vor, dass Sie in allen genannten Ländern ein nahtloses Logistiknetzwerk betreiben müssen. Wenn Sie bereits seit einiger Zeit in der Logistikbranche tätig sind, können Sie die mit dieser Aufgabe im Tagesgeschäft verbundenen Herausforderungen bereits erahnen. Hinzu kommen eine unterentwickelte Infrastruktur und politische Instabilität in vielen Regionen – und fertig ist die Formel für potenzielles Chaos, das nichts für schwache Nerven ist.

Der chinesische Philosoph Lao Tzu sagte: „Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt.“ Ein solcher Ansatz ist gefragt, um diese gigantische Herausforderung anzugehen.

Im vergangenen Jahrzehnt war Ostafrika die wachstumsstärkste Region in Afrika, angetrieben durch die am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt wie Äthiopien, Kenia und Tansania. Äthiopien ist die wachstumsstärkste Volkswirtschaft weltweit mit erheblichen Innovationen in der Landwirtschaft, die als Wachstumsmotor fungieren. Kenia gilt als Wirtschafts-, Finanz- und Transportzentrum Ostafrikas. Mit der Erschließung von Erdölvorkommen und anderen natürlichen Ressourcen kann sich die Region in der näheren Zukunft auf kontinuierliches Wachstum einstellen.

Sowohl für Kenia als auch für Tansania wird eine jährliche Wachstumsrate von geschätzten acht Prozent prognostiziert, was diese Volkswirtschaften zu vorrangigen Zielländern für Unternehmen macht, die ihr Geschäft ausbauen möchten.

Wirtschaftswachstum bringt Einkommenssteigerungen und höhere Kaufkraft für die Bevölkerung mit sich, was zu einer erhöhten Handelsnachfrage und damit einem intensiveren Containerumschlag führt.

Da sich das Konsumwachstum in den Industriestaaten verlangsamt, erhoffen sich Einzelhandel und Fertigungsindustrie nun in diesen Schwellenmärkten erhebliche Geschäftschancen. Dieses auf Technologie basierende Wachstum könnte auch die Handelsvolumen in der Region fördern.

Das E-Commerce-Wachstum liegt in Afrika insgesamt rund 10 Prozent über dem globalen Durchschnitt (25 % ggü. 16 %). Innovationen wie M-Pesa, eine Geldüberweisungs-App, die die Welt der Zahlungstransaktionen revolutioniert hat, verändern die Art und Weise, in der Geschäfte getätigt werden.

Mit Plattformen wie Masoko, einer Online-Plattform in Kenia, die Konsumenten, Händler und Hersteller verbindet, wird die Digitalwirtschaft weiter wachsen, da immer mehr Menschen Zugang zu Handels- und Zahlungsplattformen haben.

Eine Wachstumsrate bei Venture Capital-Investitionen in Afrika, die über jener im Silicon Valley liegt, vervollständigt das Bild der revolutionären Entwicklung auf diesem Kontinent.

Die Wachstumszahlen sind jedoch wenig überraschend, wenn man die Bemühungen der im Jahr 2000 gegründeten zwischenstaatlichen Organisation Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) betrachtet. Der Fokus der EAC liegt auf der Infrastrukturentwicklung als unabdingbare Voraussetzung für die Erleichterung des Handels auf dem Kontinent, insbesondere für Staaten ohne Meerzugang wie Ruanda, Südsudan und Uganda.

Das Handelswachstum setzt sich ungebremst fort. Viele betrachten die chinesische Initiative „Ein Band, Eine Straße“ als nächste Phase der Globalisierung. Nord- und Ostafrika werden von dieser neuen Initiative profitieren, die in den Medien bereits als die „neue Seidenstraße“ gehandelt wird. Das Projekt wird knapp 60 Prozent der Weltbevölkerung betreffen, eine bisher unbekannte Größenordnung, und erhebliche Geschäftschancen und Infrastrukturprojekte in die Region bringen. In Kenia wurde bereits mit dem Bau eines landesweiten Eisenbahnnetzes im Wert von 4 Mrd. USD begonnen. Dieses Projekt wird Mombasa mit Großstädten in Ländern ohne Meerzugang wie Kampala in Uganda verbinden.

Source: Geo Thermal Resource Council

Darüber hinaus investiert China in einen 60 Mrd. USD teuren „Wirtschaftskorridor“ durch Pakistan, der den Handel mit Ostafrika ebenfalls potenziell fördern wird. Indien zählt bereits heute zu den wichtigsten Handelspartnern Ostafrikas, sodass höhere Handelsvolumen in Pakistan Vorteile für alle beteiligten Akteure mit sich bringen werden.

Angesichts dieses Wachstumspotenzials wird es für Unternehmen entscheidend sein, sich bei der Geschäftstätigkeit in Ostafrika auf drei Erfolgsfaktoren zu konzentrieren:

1. Konnektivität und Erreichbarkeit – Wachstum findet in Afrika nicht nur in den Hafenstädten statt. Zwar gestalten sich die Verbindungen zu Ländern ohne Meerzugang zuweilen schwierig, doch das Wirtschaftswachstum in diesen Staaten wie Uganda, Südsudan, Ruanda und Burundi macht den Handel attraktiv und bietet umfassende Chancen für eine strategische Expansion. Die in den kommenden Jahren zu erwartenden Eröffnungen neuer Bahnstrecken sind vielversprechend, da sich der Zugang zu diesen wachstumsstarken Märkten in den vom Meer abgeschotteten Teilen der Region verbessert, was zu geringeren Transportkosten führen wird.

2. Planung und Zuverlässigkeit
– Bei der Planung von Lieferketten und Logistik ist stets Pragmatismus gefragt. Im Logistiksektor muss man immer auf das Unvorhergesehene vorbereitet sein, und dies sollte bei der Frachtplanung für Regionen mit herausfordernden Rahmenbedingungen grundsätzlich berücksichtigt werden. Die Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen Transportpartner sorgt für einen reibungslosen Prozessablauf, da Sie sich so keine Sorgen mehr machen müssen, wo sich Ihre Fracht befindet und wann oder ob sie sicher am Zielort ankommen wird. McKinsey empfiehlt sogar, zuerst an Service und Zuverlässigkeit zu denken, um die Kundenbindung zu optimieren. Dieser Ansatz bedeutet, dass die Auswahl eines zuverlässigen Partners von wesentlicher Bedeutung ist, um die Effektivität und Zuverlässigkeit Ihrer Supply Chain zu gewährleisten.


3. Digitale Lösungen – Geschäftstätigkeit in Ostafrika bedeutet, dass Sie Ihre Strategie an ein anderes Nutzerverhalten anpassen müssen. In dieser Region bestimmt Mobilität die Kommunikationsmuster: Die große Mehrheit der Internet-Generation vertraut nicht auf herkömmliche Internetverbindungen über PCs und bevorzugt Smartphones. Die junge und sehr technologieaffine Bevölkerung erwartet von Unternehmen, dass sie sich an Ihren Bedarf anpassen. Die Fähigkeit, digitale Lösungen einzusetzen und anzubieten, wird für alle zukünftigen Vorhaben von entscheidender Bedeutung sein.


 

 

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