In den vergangenen drei Jahren stieg der weltweite Kirschenimport um fast 70 Prozent. Eines der größten Erzeugerländer ist Chile. In der letzten Saison exportierte das Land etwa 170.000 Tonnen Kirschen, Tendenz steigend. Sein Hauptabnehmer: China. Etwa 94 Prozent der gesamten Ausfuhr ging in das Reich der Mitte. Damit die Kirschen möglichst frisch angekommen, bietet Hapag-Lloyd seit 2016 einen Expressservice während der Hochsaison von November bis Januar. Seit diesem Jahr gibt es zudem einen Kundenservice, der rund um die Uhr erreichbar ist.
„Mit unserem Expressservice fahren wir von Valparaíso nach Hongkong ohne Zwischenstopp. Dadurch dauert die Überfahrt statt 27 nur noch 22 Tage“, sagt Rogelio Busto, Director Sales Reefer Area Chile. „Mit diesem Dienst sind wir dem Wunsch unserer Kunden nachgekommen. Dank der Sonderbehandlung können sich die Exporteure über eine bessere Qualität und somit höhere Preise für ihre Kirschen freuen.“ Zwei Umstellungen ermöglichen die verkürzte Transitzeit: Zum einen fahren die Schiffe deutlich schneller, zum anderen ändert Hapag-Lloyd während der Saison seine Rotation. „Bei dem so genannten Kirschen-Express entladen wir beim ersten Stopp in Hongkong nur die Kirschen. Die Ware genießt also eine Exklusiv-Behandlung“, erklärt Busto. Alle anderen Container mit dem Bestimmungsort Hongkong bleiben zunächst an Bord und werden erst nach einem Abstecher im taiwanesischen Keelung gelöscht.
Chilenische Kirschen immer gefragter
China importiert zunehmend mehr Obst und Gemüse – am meisten werden Kirschen importiert, insbesondere aus Chile. Auf Grund der hohen Nachfrage steigt auch die Produktion in Chile. Beim ersten Cherry Summit am 25. April in Santiago treffen sich Experten entlang der gesamten Produktions- und Lieferketten, um sich darüber auszutauschen, wie sich die Produktion weiter steigern und wie sich die Ware am besten transportieren lässt. Mit einer Kapazität von 176.000 TEU verfügt Hapag-Lloyd über eine wettbewerbsfähige und moderne Reefer-Flotte. Im vergangenen Jahr bestellte das Unternehmen zudem 7.700 neue Reefer. „Wir investieren kontinuierlich in unsere Ausstattung und in unser Equipment. An Bord werden die Reefer-Container zudem zweimal täglich überprüft um sicherzustellen, dass ihre Temperatur konstant bleibt“, erzählt Busto. Während der Fahrt werden die Kirschen durchgehend auf -0,5 bis -1 Grad gekühlt. „Ab nächster Saison werden wir zwei Drittel des Dienstes mit unseren eigenen Schiffen ausstatten“, so Busto. „Damit können wir für eine noch bessere Qualität und Verlässlichkeit sorgen.“ Während der Kirschensaison bietet Hapag-Lloyd auch wettbewerbsfähige Transitzeiten unter anderem nach Shanghai, Keelung und Busan.
„Kirschen sind sensible eine Ware und erfordern entsprechend eine hohe Expertise“, so Busto. „Mit unserem angepassten Dienst, unserem Vollzeit-Kundenservice und unserer modernen Reefer-Flotte widmen wir den Kirschen unsere volle Aufmerksamkeit.“