Die neun Reedereien, die der Digital Container Shipping Association (DCSA) angehören, darunter auch Hapag-Lloyd, haben sich kürzlich dazu verpflichtet, bis 2030 standardisierte digitale Konnossemente (eBL) vollständig einzuführen. In einem ersten Schritt verpflichten sich die Mitglieder, innerhalb der nächsten fünf Jahre 50 % der ursprünglichen Konnossemente in digitale umzuwandeln.
Der Verzicht auf die Übermittlung von Konnossementen in Papierform könnte den Beteiligten direkte Kosten in Höhe von 6,5 Mrd. USD ersparen, ein jährliches Wachstum des Welthandels in Höhe von 30-40 Mrd. USD ermöglichen, das Kundenerlebnis verändern und die Nachhaltigkeit verbessern.
Das Konnossement ist eines der wichtigsten Handelsdokumente in der Containerschifffahrt. Es dient als Eigentumsnachweis, als Quittung für die verschifften Waren und als Nachweis für die vereinbarten Bedingungen und Konditionen. Seefrachtführer stellen jährlich rund 45 Millionen Konnossemente aus. Im Jahr 2021 waren nur 1,2 % dieser Dokumente elektronisch.
Manuelle, papiergestützte Prozesse sind zeitaufwändig, teuer und für die Beteiligten entlang komplexer Lieferketten ökologisch nicht tragbar. Papierbasierte Prozesse brechen zusammen, wenn die Ladung in den Häfen nicht abgefertigt werden kann, weil die Originalkonnossemente oder Eigentumsdokumente nicht rechtzeitig eintreffen oder nicht manuell bearbeitet werden können. Im Gegensatz dazu ermöglichen digitale Prozesse einen sofortigen und sicheren Datenfluss, wodurch Verzögerungen und Verschwendung reduziert werden.
Die Umgestaltung des Dokumentenaustauschs durch das eBL wird die Digitalisierung beschleunigen, was Kunden, Banken, Zoll- und Regierungsbehörden, Anbietern von Seeverkehrsdienstleistungen und allen Beteiligten der maritimen Lieferkette zugute kommt.
Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd„Wir bieten unseren Kunden seit letztem Jahr elektronische Konnossemente an, um die Dokumentenabwicklung für alle Beteiligten zu vereinfachen und zu rationalisieren und unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Das Feedback unserer Kunden war sehr positiv. Das Ziel, bis 2030 nur noch elektronische Konnossemente zu haben, ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierung der globalen Lieferketten und erfordert eine gemeinsame Anstrengung der Branche, um es in die Tat umzusetzen."