Mit dem neuen THE Alliance Fahrplan für 2023 hat der JadeWeserPort nun einen festen Platz als regulärer Anlaufhafen für den FE2 Service in Deutschland. Als erstes Schiff der neuen Rotation wird die „ONE Tribute“ Ende Mai in Wilhelmshaven eintreffen.
Wilhelmshaven ist vielen Kunden in der Schifffahrt nicht sehr bekannt. Dabei bietet der Terminal nicht nur den Reedereien eine einzigartige Drehscheibe, sondern sorgt mit einer noch bis zum Containerterminal verlaufenden Bahnlinie und einer fast direkt angrenzenden Autobahn auch dafür, dass das Hinterland direkt von dort aus versorgt werden kann.
Um dies zu verdeutlichen, hat der Terminalbetreiber Eurogate rund 60 Top-Kunden von Hapag-Lloyd zu einer Kundenveranstaltung vor Ort eingeladen, darunter Großkunden wie C&A, Tchibo und DHL. Armin Hüser, Operations Manager von Eurogate, seinen Zuhörern schnell klar, warum der CTW eine echte Alternative zu anderen Häfen ist: „Der Hafen arbeitet zuverlässig. Er hat ein kurzes Revier mit viel Platz, hat hohe Kräne, tiefes Wasser, ist unkompliziert erreichbar und der Anschluss ans Hinterland wird kontinuierlich ausgebaut.“
In den Containerterminal, an dem Hapag-Lloyd seit 2022 30 Prozent der Anteile hält, wird sichtbar investiert: Die bestehenden acht Containerbrücken werden gerade um 11 Meter erhöht, damit die großen 24.000 TEU-Schiffe optimal abgefertigt werden können. Außerdem werden aktuell zwei neue Brücken installiert. Die Automatisierung ist für 2024 geplant. Auch die Bahnverbindung Rail Terminal Wilhelmshaven (RTW), an der Hapag-Lloyd zu 50% beteiligt ist, wurde optimiert und zweigleisig ausgebaut.
Jörg Sonne, Hapag-Lloyd Area Chef für Deutschland & Central Europa, sieht in dem Hafen vor allem ein wichtiges zweites Standbein für Hapag-Lloyd und seine Kunden.
Jörg Sonne, Managing Director of Hapag-Lloyd’s Area Germany & Central Europe"Wilhelmshaven hat gerade nach dem Schiffsstau der vergangenen zwei Jahre seine absolute Daseinsberechtigung. Er bringt Entlastung und bedient das Hinterland mit immer mehr Bahnanbindungen. Zum Beipiel mit einer Bahnanbindung nach Duisburg, als Alternative zum Niedrigwasser auf dem Rhein. Ein weiterer wichtiger Punkt in Zeiten, wo wir alle den Kostendruck spüren: Wilhelmshaven hat sich inzwischen zu einer günstigen Alternative für unsere Kunden entwickelt. Als Area werden wir alles daran setzten, damit unsere Kunden Wilhemshaven als Top Produkt erfahren.“
Während einige Kunden den Wunsch hatten, erst einmal grundsätzlich die Gegebenheiten des Hafens zu prüfen, sind andere schon überzeugte Nutzer, wie zum Beispiel Tchibo.
Phillip Ahrend, Tchibo, Head of Inbound Logistics“Wilhelmshaven spielt für uns schon seit Jahren zunehmend eine Rolle. Die Attraktivität dieses Hafens nimmt für uns nun weiter zu durch die Verbesserung der Hinterlandanbindung und die Zunahme der Dienste, die Wilhelmshaven anlaufen. Gerade auch als Ausweichmöglichkeit zur Risikosteuerung, da in Hamburg ja limitierte Ressourcen verfügbar sind und die ein oder anderen Störgeräusche häufiger werden. Wir sind seit 4 bis 5 Jahren mit einem kleineren Share in Wilhelmshaven aktiv, das werden wir nun aber deutlich ausbauen – zumindest für unsere Waren nach Bremen.“
Auch Geodis Logistics setzt zukünftig auf den Hafen, der „wie eine Autobahn-Raststätte funktioniere“.
Christian Ernst, Geodis, Head of Trade Asia & IPBC – EUR Westbound„Geodis nutzt sehr intensiv den FE 2 Service von Hapag-Lloyd und seinen Allianzpartnern und wir begrüßen die neue Ausrichtung von Hapag Lloyd nach Wilhelmshaven sehr, da wir uns durch die Umstellung des FE2 eine erhöhte Fahrplantreue erhoffen. Dadurch rechnen wir und unsere Kunden mit kalkulierbareren Kosten und einem zuverlässigeren Warenfluss, zum Beispiel um erhöhte Lagerbestände wieder reduzieren können."
Der Spediteur Marek Sommer der cargo-partner GmbH ist Hamburger. Aber auch er bricht eine Lanze für Wilhelmshaven.
Marek Sommer, cargo-partner GmbH, Director Trade Management Export Europe“Für Wilhelmshaven spricht, dass es ein gezeitenunabhängiger und ausbaufähiger Hafen mit einer wachsenden Hinterlandabdeckung und einer schnellen Umschlagsgeschwindigkeit ist. Für den FE2 Dienst erhoffe ich mir schnelle Laufzeiten nach Singapore und Busan. Gleichzeitig wäre ein schnellerer Dienst nach Shanghai wünschenswert, um gegenüber den anderen Allianzen mitzuhalten."
Übrigens, das erste Hapag-Lloyd Schiff, das der CTW im FE2 Service anläuft, wird die „Al Zubara“ sein, die den Hafen voraussichtlich Anfang Juni erreichen wird.