Häfen mit einem hohen Maß an Automatisierung sind keine Zukunftsmusik mehr. Halbautomatische Kräne, fahrerlose Transportfahrzeuge und eine automatische Lagerplanung für Container steigern die Effizienz und vereinfachen Prozesse. Auch wenn China lange Zeit als Vorreiter bei der Automatisierung von Containerterminals galt, hat Europa in den letzten Jahren bei der Modernisierung von Häfen aufgeholt. Wenn sie im internationalen Wettbewerb nicht abgehängt werden wollen, sollten alle Häfen mehr automatisierte und digitalisierte Prozesse anstreben. In diesem Artikel erfahren Sie mehr zum Status quo automatisierter Häfen.
Beim technologischen Fortschritt lagen Häfen auf der ganzen Welt schon immer weit vorn. In Göteborg werden die Schiffe bereits seit 1989 mit Landstrom versorgt und Rotterdam hat schon 1993 das erste vollautomatische Hafenterminal der Welt in Betrieb genommen. Der Hafen Hamburg ist ebenfalls ein tolles Beispiel für die konstanten Veränderungen und die Implementierung neuer Technologien: Der Container Terminal Altenwerder (CTA) zählt zu den modernsten Containerterminals weltweit.
Für die Stromversorgung eines Schiffs braucht man normalerweise Diesel- und Wellenenergie. Eine umweltfreundlichere und immer beliebtere Option ist aber der Landstrom, auch als Cold Ironing bezeichnet. Bei dieser Art der Energieerzeugung kommt der Strom über eine Verbindung zum Landstromnetz, solange das Schiff in einem Hafen oder einer Werft liegt.
Aber blicken wir einige Jahrhunderte zurück: Bis ins 19. Jahrhundert wurden die Schiffe noch mit reiner Muskelkraft be- und entladen, dann kam die Industrialisierung und mit ihr eine ausgefeilte Seilwindentechnologie. Je größer die Städte und damit der Rohstoffbedarf wurden, desto häufiger kamen Kräne mit Seilwinden zum Einsatz. Vor über 200 Jahren setzten die Häfen auf Dampfantrieb, um die Seefracht an Land zu bringen. Aber vor fast 150 Jahren kam der erste elektrifizierte Hafenkran in die heutige Hamburger HafenCity.
Diese Beispiele zeigen, dass Häfen und Hafenbetreiber schon immer ihre Prozesse vereinfachen und Strategien für den Wandel aktiv vorantreiben wollten.
Wussten Sie, dass auch die Erfindung des Standardcontainers, wie wir ihn heute kennen, eine wichtige Rolle für die Automatisierung der Häfen gespielt hat? Dank dieses neuen und weltweit nutzbaren Formats konnten Kräne und andere Anlagen entwickelt werden, die alle Arten von Fracht abfertigen konnten. So ließen sich diese Abfertigungsprozesse automatisieren.
Eine automatisierte Frachtabwicklung zeichnet sich durch niedrige Kosten und ein hohes Tempo aus. Davon profitieren neben der Wirtschaft auch die Mitarbeiter. Maschinen übernehmen jetzt Arbeitsabläufe, die früher mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden waren. Wie bereits erwähnt ist der Container Terminal Altenwerder (CTA) in Hamburg ein tolles Beispiel für diese Vorteile. Er gehört zu den modernsten Containerterminals der Welt und wird von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Hapag-Lloyd AG betrieben.
Wie Sie sehen, hat der CTA viele Vorteile, um die Containerschifffahrt weiter zu optimieren. Mit diesem Projekt hat die Utopie automatisierter Häfen einen großen Schritt in Richtung Realität gemacht und in Zukunft wird in Sachen Modernisierung noch einiges passieren.
Stark automatisierte und speziell entwickelte Arbeitsprozesse steigern die Effizienz der Containerabwicklung vor Ort. Diese Prozesse hat man in Computersimulationen (digitale Zwillinge) getestet, bevor sie im Hafen selbst implementiert wurden. Das Ergebnis: eine komplexe Anlage mit kurzen Abständen und einem klaren Grundriss, die den vorhandenen Platz optimal ausnutzt.
IT-Systeme steuern die verschiedenen Elemente: So können die Transportaufträge pünktlich und mit optimaler Nutzung aller Ressourcen erledigt werden. Dank der über 17.000 Transponder lassen sich die Abwicklungs- und Lagerungsprozesse im gesamten Terminal mit Schienen- und Straßentransporten koordinieren.
Bei digitalisierten und vor allem optimierten Prozessen führt kein Weg daran vorbei, dass bestimmte Arbeitsplätze abgebaut werden. Das gilt z. B. für die Menschen, die in den Containerbrücken sitzen und im Dreischichtbetrieb Schiffe be- und entladen. Mit einer zunehmenden Automatisierung der Häfen verschwinden diese Arbeitsplätze. Dennoch sind die Menschen weiterhin unersetzlich. Im Wandel hat auch die Schaffung neuer Arbeitsbereiche höchste Priorität.
Genau deswegen spielen Weiterbildung und Schulungen für Mitarbeiter auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in der Schifffahrtsbranche. Schon bald werden Mensch und Maschine zusammenarbeiten, statt Konkurrenten zu sein: Für die Automatisierung der Häfen braucht man immer noch Personen, die sich mit den Prozessen und Maschinen genau auskennen.
Bereits jetzt sind automatisierte Häfen ein wichtiger Teil der Containerschifffahrt und vielleicht kommen auch Sie in Ihrem Arbeitsalltag mit automatisierten Prozessen in Kontakt. Dank der Modernisierung kann Hapag-Lloyd schnellere Transporte, mehr Sicherheit und weniger beschädigte Güter gewährleisten – und davon profitieren alle Seiten.
Teil von CTA zu sein bedeutet auch, Teil eines der modernsten und effizientesten Containerterminals der Welt zu sein. Die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen hat bereits jetzt einen Mehrwert für den wirtschaftlichen und innovativen Erfolg. In Zukunft wird die Automatisierung noch weiter an Bedeutung gewinnen und neue Chancen für Mitarbeiter, Prozesse und Unternehmen eröffnen.
Damit Sie auch andere Aspekte Ihres Arbeitsalltags innovativ automatisieren können, bieten wir in unserer Online Business Suite benutzerfreundliche digitale Lösungen an. Dort können Sie Ihren gesamten Transportprozess vom Angebot bis zum Tracking mit nur wenigen Klicks verwalten.