Die unterschiedlichen Arten vor Frachtgebühren in der Containerschifffahrt können verwirrend sein. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber und warum sie erhoben werden.
Fast 90 Prozent der Güter weltweit werden per Schiff transportiert. Deshalb ist es wenig überraschend, dass damit viele Kosten und Gebühren verbunden sind, die von unterschiedlichen Beteiligten erhoben werden. Dazu gehören Zoll- und Hafengebühren ebenso wie Rabatte, die nur unter bestimmten Umständen berechnet werden.
Ablader müssen im Zusammenhang mit Im- und Export mehrere Faktoren berücksichtigen. Vereinfacht ausgedrückt lassen sich die Frachtraten in die Kosten für den See- und den Landtransport aufteilen, werden aber von den Verfrachtern meist als ein Posten angeboten. Abhängig von der Art des Transports und den Vertragsbedingungen können zusätzliche Kosten anfallen. Gründe hierfür sind z. B. länderspezifische Vorgaben oder unterschiedliche Löhne.
Wenn Sie bei Hapag-Lloyd ein Angebot einholen oder buchen, führen unsere digitalen Tools in der Online Business Suite alle erhobenen Gebühren genau auf. Die sechs wichtigsten Kostenarten erläutern wir unten.
1. Seefrachtrate: Die Seefrachtrate bezieht sich auf den Transport der Fracht über Wasser. Frachtkosten werden pro Container berechnet, unabhängig von dessen Größe. Jede Reederei und jeder Verfrachter berechnet eine eigene Seefrachtrate für die gleiche Route. Diese gilt vom Zeitpunkt der Ver- bis zum Zeitpunkt der Entladung. Betriebskosten, Containerkosten und der Antrieb des Schiffs beeinflussen die Rate. Nutzen Sie für eine erste Schätzung Ihrer Kosten gern unsere Tarif-Übersicht im Angebotsbereich der Online Business Suite.
2. Bunker Adjustment Factor (BAF): Reedereien berechnen unterschiedliche Gebühren, um Marktkosten zu kompensieren, die Schwankungen unterliegen. Der BAF (Bunkerzuschlag) ist der Kostenaufwand für den Treibstoff von Containerschiffen und verändert sich mit dem Ölpreis. Es gibt unterschiedliche Methoden der Reedereien, um den BAF zu berechnen. In der Vergangenheit wurde er oft als Prozentsatz ausgedrückt, aber in letzter Zeit wird die Containergröße (20' or 40') als Grundlage verwendet.
3. ISPS –Internationaler Code für die Gefahrenabwehr auf Schiffen und in Hafenanlagen: Nach dem 11. September hat die Weltschifffahrtsorganisation (IMO) eine Reihe Schutzmaßnahmen gegen mögliche Bedrohungen eingeführt. Diese gelten auf der ganzen Welt und beschreiben drei verschiedene Gefahrenstufen. Gefahrenstufe 1 bezieht sich auf das Minimum an Schutzmaßnahmen, das jederzeit auf Schiffen und in Hafenanlagen einzuhalten ist. Bei Gefahrenstufe 2 ist das Risiko erhöht und Sicherheitsexperten ergreifen im kritischen Zeitraum zusätzliche Maßnahmen. Bei Gefahrenstufe 3 wird in Kürze mit einem außergewöhnlichen Sicherheitsvorfall gerechnet und die Sicherheitsexperten arbeiten eng mit den Behörden zusammen. Reeder berechnen ISPS-Gebühren für die Überwachung von Häfen und Schiffen, um die Zusatzkosten für qualifiziertes Sicherheitspersonal zu decken.
4. THC – Terminal Handling Charges: Terminal-Handling-Gebühren (THC) sind die Gebühren, die für die Frachtabwicklung im Terminal eines bestimmten Hafens von diesem erhoben werden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Seeschifffahrt und sollten nicht unterschätzt werden: Da die Häfen die Frachtabwicklung unterschiedlich berechnen, variieren die Gebühren je nachdem, woher das Containerschiff kommt, welche Häfen es anfährt und welchen Zielhafen es ansteuert.
5. Carrier Haulage: Carrier Haulage beschreibt den Transport eines Containers durch eine Spedition (den Carrier oder Verfrachter), die von einer Reederei kontrolliert wird. Der gesamte Logistikprozess liegt damit in einer Hand. Durch die Bündelung der Dienstleistungen ist dieser Transportprozess normalerweise kosteneffizient und leicht zu koordinieren. Zudem verfügen die Reedereien über viel Erfahrung, insbesondere bei der Abwicklung.
6. Merchant Haulage: Beim Merchant Haulage organisieren die Empfänger der Güter (Merchants) den Transport ihrer Container selbst. Sie wählen den Verfrachter, der den Container aus dem Hafen bis an sein Ziel bringt, und können dabei eigene Kriterien wie Kosten, Servicequalität und andere berücksichtigen. So haben sie mehr Kontrolle und Flexibilität. Falls es beispielsweise besondere Anforderungen für den Transport gibt, können die Merchants ihre Beziehungen oder ihre Ortskenntnis dazu nutzen, kostengünstigere Raten zu erzielen, als es bei der Carrier-Option der Fall wäre.
Sie sehen, es gibt eine Menge zu beachten – und das hier ist nur eine grobe Übersicht. Auf Ihrer lokalen Hapag-Lloyd-Website sind alle länderspezifischen Gebühren und Seefrachtraten aufgelistet.
Raten und Kosten in der Containerschifffahrt wirken häufig intransparent und verwirrend – und es ist auch wirklich schwierig, den Überblick zu behalten. Im Optimalfall enthält ein Frachtangebot bereits alle Gebühren. Es ist wichtig, dass bei diesen Raten nicht nur alle Gebühren aufgelistet werden, sondern auch deutlich wird, wie der Verlader davon profitiert.
Bei allen Transaktionen hat Transparenz oberste Priorität. Es ist immer sinnvoll, verschiedene Angebote zu vergleichen und vor allem zu verstehen, was sich hinter den einzelnen Positionen verbirgt. Nur so wird der Transport kostensparend und effizient.